16. Mai – Ende Juli 2008
Aldo Cristofaro ist der Landschaftsmalerei und ihrer zeitgenössischen Interpretation zugewandt. Mitunter fragil komponiert, führen seine Bilder in fremdartige Welten von oft literarischer Anmutung und manche seiner Motive könnten den traumhaften Denkbildern von Lewis Carroll oder Jules Verne entlehnt sein.
Mit „Primavera“ verlässt Cristofaro den fest gefügten Rahmen eines traditionell angelegten Gemäldes und überführt seine bildnerische Arbeit in einen räumlichen Zusammenhang. Mehr als 50 behutsam aus Leinwand geschnittene Blumenblüten in phantastischen Formen und Farben hat er dazu auf den Wänden der Loge arrangiert. Aufgesteckt auf kleine Rotoren, die über schmale Kabel elektrifiziert sind, vermögen sie sich kaum merklich zu drehen und nähren mit sanfter Bewegung die Vermutung eines fortschreitenden Wachstums.
Sichtbar nur von draußen nach drinnen, nutzt Cristofaro für „Primavera“ die Eigenschaft der Loge als Vitrine und formt das Bild eines Raumes, der schleichend von einer surrealen und zugleich verführerisch zarten Pflanzenwelt in Besitz genommen wird. Entstanden ist eine malerisch aufgefasste Installation von großer Poesie.