Bis 3. Juli 2015
Vitaliks Haus ist das Haus eines Freundes. Es wurde im Westen der Ukraine im Internationalen Stil der 1920er-Jahre erbaut und Vitalik traf dort die Entscheidung zu einer schwierigen und gefährlichen Reise. Seine Mutter hatte die Ukraine vor einigen Jahren verlassen, um in Italien Geld für den Unterhalt der Familie zu verdienen. Da Visabestimmungen ihre Heimkehr verhinderten, machte Vitalik sich schließlich ohne gültige Papiere auf den Weg zu ihr.
Ivan Bazak hat diese Reise in Teilen begleitet und dokumentiert. Anschließend baute er Vitaliks Haus mit einfachen Mitteln nach, überlegte was er über die Vorgänge im Inneren des Hauses wusste und verband die Erlebnisse der Reise mit ihrem gedanklichen Ursprungsort. Das Haus wurde zum Anknüpfungspunkt für Erinnerung und zum Sinnbild für den Aufbruch eines Einzelnen. Inzwischen gehen Bazaks Fragen nach der Bedeutung von Häusern weiter. Ihn interessiert, auf welchen Plätzen, vor welchen Gebäuden, in welchen Zimmern bestimmte Ereignisse geplant, beschlossen oder durchgeführt wurden oder werden – wo im Verborgenen etwas stattfindet, das am Ende nicht nur persönliche, sondern auch machtpolitische Konsequenzen hat.
Vitaliks Haus ist 2007 im Museum am Ostwall in Dortmund in der Reihe „Wo ist Zuhause“ zum ersten Mal ausgestellt worden und wurde dort zusammen mit dem dokumentarischen Video „Vitalik besucht seine Mutter“ gezeigt. Für die LOGE am früheren Grenzkontrollpunkt Checkpoint Charlie hat Ivan Bazak diese Verbindung aufgehoben und das Haus nur schwach beleuchtet. Es erinnert still an Vitaliks Aufbruch in die Festung Europa.