21. Juni – 26. Juli 2013
„Es gibt niemanden, den ihr Gesang nicht fortreißt“ … schrieb Franz Kafka in „Josefine, die Sängerin“ – und Josefine war eine Maus.
Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert widmet sich die naturwissenschaftliche Forschung der Kommunikation unter Mäusen und ihren für Menschen in der Regel unhörbaren Gesängen. Heute ist bekannt, dass auch Mäuse zu Liedern fähig sind, die aus Tönen und Silben zusammengesetzt sind.
„Melos Amoris“ knüpft an diese Erkenntnisse an. Angelehnt an einen wissenschaftlichen Versuch wurde einer Maus der Gesang eines Wals in „übersetzter“ Form vorgespielt. Dabei ist es gelungen, eine kommunikative Reaktion festzuhalten und ineinander greifende Gesänge von Maus und Wal für das menschliche Ohr hörbar zu reproduzieren.
„Melos Amoris“ ist eine vielfältig wirksame Klanginstallation. Sie basiert auf einer Vorstellung vom „Gesang der Liebe“, zeigt Möglichkeiten der Verständigung auf, berührt die Grenze des Absurden und spielt dabei mit der romantischen Hoffnung, dass Traum und Wirklichkeit einander entsprechen könnten.