10. Dezember – 28. Januar 2012
Andree Volkmann befasst sich mit der Welt des Glamours und der Mode. Hochglanzmagazine, die Stile und Trends begleiten und ihre Entwicklung unterstützen, sind ein Ausgangsmaterial seiner Arbeit. Mit einem schwarzen Filzstift greift er in das Layout ein, umreißt zunächst spielerisch einzelne Konturen und zeichnet die Linien von Gesichtern, Körpern und Schrift nach. Er löst sich dann von vorgefundenen Formen, schafft vorübergehend neue Bildstrukturen und geht schließlich dazu über, aus diesen Strukturen die vollflächige Schwärzung der Seiten zu entwickeln. Jedes vorherige Motiv löscht er damit aus.
Detlef Weitz und Dominique Müller haben Volkmanns vollständige Übermalung einer Ausgabe der Zeitschrift Vogue festgehalten. 21 Stunden lang zeigt ihr Film Black Vogue seine ruhige und konsequente Auseinandersetzung mit diesem Magazin – von den ersten Eingriffen in seinen Titel bis hin zur vollkommenen Schwärzung aller 214 Seiten.
Black Vogue ist subtil umgesetzter Ikonoklasmus und kunsthistorische Revue zugleich. Volkmann überführt darin Bilder allgemeingültiger Schönheit in das scheinbare Nichts. Am Ende ist dieses schwarze Nichts jedoch nicht weniger qualitätvoll, als jede der ihm zu Grunde liegenden, ehemals glänzenden Inszenierungen.