16. August – 13. September 2013
Italienromantik hat die Urlaubssehnsucht der 1960er-Jahre bewegt. Mit dem eigenen Wagen den Süden zu erleben, war ein kollektives Bedürfnis, blieb für viele aber auch nur ein Traum. Wenn die Reise gelang, wurden selbst gemachte Fotos zu einem wertvollen Schatz. Sie dokumentierten Momente des Glücks und waren beneidete Trophäen.
Dia-Positive hatten als Erinnerungsbilder eine besondere Bedeutung. Als Lichtbild-Projektion konnten sie vor einem größeren Kreis ebenso vorgeführt werden, wie in einer stillen, melancholischen Situation. Wandgroß gezeigt, lehnten sie sich an Sehgewohnheiten an, die das Kino bestimmt hatte und Selbsterlebtes rückte in die Nähe großer und bewegender Leinwandabenteuer, undurchleuchtet waren sie gut behütete Devotionalien.
Die 80-teilige Dia-Projektion „Unsere Ferien am Lago Maggiore“ ist ein Fundstück. Als fotografisches Tagebuch einer Reise nach Oberitalien 1964, zeigt sie Landschaften, Architektur und private Augenblicke. Ob ein Paar, Freundinnen oder Freunde diese Reise angetreten haben, erschließt sich nicht. Diese Ungewissheit unterstreicht die erzählerische Qualität der Aufnahmen, während die milde, rückwärtsgewandte Farbigkeit des alten Ektachrom-Diafilms in eine Zeit entführt, deren Maßstäblichkeit dem Menschen gerecht gewesen zu sein scheint.
Die Suche nach Kunst, die aus der bewussten Wahrnehmung des Unscheinbaren und Alltäglichen entsteht, ging der Idee der LOGE voraus.
Die Arbeit mit anonymer Privatfotografie hat dabei eine Rolle gespielt:
www.mlecko.de/private_life
„Unsere Ferien am Lago Maggiore“ ist eine persönliche Hommage an die Aussagekraft solcher Bilder.