Bis 23. Dezember 2014
Zum Monat der Fotografie zeigt die Loge „Fetisch“, einen kurzen Film über die unerwartete Begegnung eines Mannes mit einem Geldautomaten. Als Teil der Trilogie „Über die Liebe“, die Martin Mlecko 2008 an öffentlichen Orten in Berlin gedreht hat, ist dieser Film eine Parabel über den Reiz des Reichtums. Sie stellt Fragen nach der Weltanschauung und den Lebensentwürfen enthemmter Finanzjongleure und den Phantasien ihrer Trittbrettfahrer.
Jenseits der romantischen Vorstellung einer offenen Zugewandtheit zu anderen Menschen drängt sich das Bild einer düsteren Selbstverliebtheit auf, die mit dem Glauben an die Käuflichkeit des Glücks einhergeht.
Die Loge zeigt diesen Film im Verborgenen. In freier Anlehnung an Marcel Duchamps letztes, 1966 abgeschlossenes Werk „Étant donnés“ ist „Fetisch“ nur durch ein winziges Guckloch zu sehen. Wer mag, kann in dieser Installation eine stille Reminiszenz an die Ideale der Moderne des 20. Jahrhunderts erkennen. In den 1960er-Jahren konnten sie noch dazu beitragen, die Welt zu verändern.