25. Januar – 23. Februar 2013
Zuweisung und Anerkennung einer Position innerhalb gültiger Hierarchien sind ein wesentliches Merkmal der disziplinierten Gesellschaft. Soziale Strukturen und eine Architektur die diesen Strukturen entspringt, sind ihre prägenden Faktoren.
Wolfgang Plöger führt darüber einen vielschichtigen Diskurs. In seiner Serie American Typewriter verarbeitet er Informationen aus den frei zugänglichen Akten amerikanischer Strafgefangener. Er erfasst Körpergrößen, Haarfarben und andere individuelle Merkmale der Häftlinge, überführt sie auf Filmstreifen und projiziert dieses Material als endlos laufende, raumbezogene Textbänder. Zentrierung, Dezentrierung, Spiegelung, Überlappung und parallele Ausrichtung etc. sind dabei Stilmittel, die auf das besondere Wechselspiel zwischen Menschen und den Räumen, die auf sie wirken, Bezug nehmen.
American Typewriter #6 ist eine Projektion personenbezogener Daten von Häftlingen in den öffentlichen Raum hinein. Als passgenaue Projektionsfläche dient ein einfaches, ungehobeltes Brett. Es ist lose an eine Wand angelehnt und ebenso leicht verrückbar wie zu entwenden. Was wird mit diesem Brett geschehen? Wie wird die Gesellschaft mit diesem „Spiegel“ umgehen?